Michael Breitenmoser
HRS Real Estate AG
Leiter Immobilienentwicklung Ost
Mitglied der Geschäftsleitung
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Im Moosbühl, im Herzen des Dorfs, soll eine neue Überbauung entstehen. Einkaufszentrum, Bahnhof und Autobahnzufahrt sind in nächster Nähe, die Stadt Bern liegt 15 Minuten entfernt. Direkt neben den Neubauten wird eine grosszügige öffentliche Parkanlage zum Entspannen einladen.
Der Einzonung des Geländes stimmte die Bevölkerung mit der Ortsplanungsrevision zu. Realisieren lassen sich etwa 300 Wohnungen, die ein breites Publikum ansprechen: Familien, Paare, Singles, Wohngemeinschaften, junge und ältere Menschen.
In Moosseedorf fügen sich städtische Strukturen in ländliches Umfeld: Dieser Tradition sollen die Moosbühl-Projekte nachkommen. Die Überbauung steht für Aufbruch – und vergisst doch die archäologische Bedeutung des Ortes nicht. So wird im Moosbühl eine Arealentwicklung stattfinden, die Moosseedorf gerecht wird und noch mehr Profil verleiht.
Das Moosbühl liegt im Herzen der Gemeinde Moosseedorf und ist der ideale Ort für eine vielfältige Arealentwicklung. Auf dem Gelände der ZPP 6 (ZPP = Zone mit Planungspflicht) ist eine neue Überbauung geplant. Sie grenzt an ein grosses Einkaufszentrum, einen Bahnhof und einen Park, der im Zuge des Bauvorhabens ebenfalls realisiert und danach der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird. Zudem befindet sich das Gebiet in der Nähe der Autobahnzufahrt. Moosseedorf liegt gut 15 Minuten von Bern entfernt. Diese Punkte prädestinieren das Moosbühl dazu, Menschen neuen Wohnraum zu bieten und dem Bevölkerungswachstum von Moosseedorf mit verdichteten Neubauten gerecht zu werden.
Moosseedorf verzeichnet ein positives Bevölkerungswachstum, zudem betreibt die Gemeinde eine aktive Bodenpolitik. Unter einer aktiven Bodenpolitik sind Massnahmen zu verstehen, die eine Gemeinde ergreift, um die Entwicklung von Grundstücken zu fördern. Die Entwicklung auf dem Moosbühl-Areal folgt einem langjährigen Prozess. Die Einzonung des Geländes war ein Schwerpunkt der Ortsplanungsrevision 2022, nachdem die Regionalkonferenz Bern-Mittelland das Moosbühl als «Vorranggebiet Wohnen» definiert hatte. Mit der Ortsplanungsrevision stimmte die Bevölkerung der Überführung der Parzellen 83, 114 und 230 in eine rechtsgültige ZPP zu. Die Verdichtung findet nur in der südlichen Hälfte des Areals statt. Im nördlichen Teil entsteht eine grosszügige öffentliche Parkanlage. In Würdigung der archäologischen Bedeutung des Moosbühls trägt dieses Projekt den Namen «Rentierpark».
Das Gelände dient als Landwirtschaftsfläche innerhalb des Siedlungsgebiets. Die Bewirtschaftung wird durch die archäologische Schutzzone eingeschränkt. Der Boden ist zudem von unterschiedlicher Qualität. Die Perimeter der ZPP und des Parks sind keine Fruchtfolgeflächen.
Der Entwicklungs- und Realisierungspartner HRS steht in Kontakt mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern. Über diesen Kanal erfolgen auch die Koordination der Arbeiten und die sichere Bergung eventueller archäologischer Funde in der ZPP 6. Die Entwicklungsmöglichkeiten der betroffenen Parzellen sind eingeschränkt, vor allem betreffend Tiefbauarbeiten. Die Grundeigentümerschaft GVB (Gebäudeversicherung Bern) und die weiteren Projektbeteiligten sind sich der Bedeutung des Grundstücks bewusst. Es ist ihnen ein Anliegen, mit Experten zusammenzuarbeiten und lokalen Anforderungen nachzukommen.
Auch in diesem Zusammenhang arbeitet der Entwicklungs- und Realisierungspartner HRS mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern zusammen. Die Grundeigentümerschaft (GVB) und der Archäologische Dienst des Kantons Bern klären die Kostentragung. Verzögerungen werden dank frühzeitiger Planung und Absprachen keine erwartet. Schon im Rahmen der Ortsplanungsrevision waren Baugrunduntersuchungen und archäologische Sondierbohrungen vorgenommen worden.
Moosseedorf kombiniert städtische Siedlungsstrukturen mit einer ausgeprägten natürlichen Komponente. Dieser Tradition sollen die Moosbühl-Projekte nachkommen. Die involvierten Parteien streben nach einem harmonischen Übergang zwischen der neuen Überbauung und dem bestehenden Ortscharakter. Das Gebiet ist zweigeteilt, das südliche Moosbühl mit der ZPP 6 gehört der GVB (Gebäudeversicherung Bern), das nördliche Moosbühl der Gemeinde Moossedorf (als ZöN = Zone für öffentliche Nutzung). In der ZPP 6 entsteht eine Überbauung mit einem Wohnanteil von mindestens 80 Prozent. Der benachbarte «Rentierpark» wird den Charakter eines Naherholungsgebiets bekommen. Es soll eine quartiergerechte Siedlungsentwicklung geben, die zu Moosseedorf passt. Es ist wichtig, dass sich die Überbauung architektonisch wie auch gesellschaftlich gut ins Dorf integriert.
Gemäss den baurechtlichen Rahmenbedingungen lassen sich etwa 300 Wohnungen realisieren.
Durchmischung ist ein grosses Ziel. Ein grosses Spektrum an Wohnungen mit unterschiedlicher Zimmerzahl soll ein breites Publikum in verschiedensten Lebenssituationen ansprechen, Familien, Paare, Singles, Wohngemeinschaften, junge und ältere Menschen. Grundsätzlich ist von zirka 50 Prozent Mietwohnungen und zirka 50 Prozent Stockwerkeigentum auszugehen.
Der Fokus liegt auf Wohnen im mittleren Preissegment. Zusätzlich sollen flächen- und standardoptimierte Wohnungen angeboten werden, was preiswirksam sein und dem Bedürfnis nach günstigem Wohnraum nachkommen soll.
Die Bauherrschaft möchte das neue Projekt in das ländliche Umfeld von Moosseedorf integrieren und wird umweltschonende und langlebige Materialien verwenden. Betreffend Nachhaltigkeit wird derzeit das am besten geeignete Energielabel evaluiert.
Der laufende erste Schritt bis Juni 2024 besteht aus einem mehrstufigen Werkstattverfahren, wozu die Nachbarschafts-Werkstatt gehört. Es prüft das räumliche Potenzial und bildet die Grundlagen für den Studienauftrag, mit dem die Einhaltung der ZPP sichergestellt wird. Dabei steht das städtebauliche und freiräumliche Konzept im Vordergrund; das Verfahren findet mit fünf eingeladenen Teams statt. Die Resultate des Studienauftrags bilden im dritten Schritt die Grundlage für die Erarbeitung einer Überbauungsordnung (UeO).
Die Ausarbeitung der UeO basiert auf den Resultaten des qualitätssichernden Verfahrens (Studienauftrag) und erfolgt durch den Ortsplaner der Gemeinde Moosseedorf in Absprache mit allen Beteiligten. Da die UeO auf einer genehmigten ZPP basiert, liegt die UeO in der Kompetenz des Gemeinderats von Moosseedorf. Der Gemeinderat wird somit die UeO genehmigen.
Der Plan sieht aktuell so aus, dass bis Ende des ersten Quartals 2025 das Siegerprojekt gemäss Empfehlung des Beurteilungsgremiums ausgewählt wird und somit der Studienauftrag abgeschlossen wird. Im Nachgang erfolgt die Überarbeitung des Resultats zum Richtprojekt als Basis für die Ausarbeitung der Überbauungsordnung. Die Realisierung ist frühestens ab Anfang 2028 (in zwei Etappen) geplant, Abschluss 2031.
Bevölkerung und Anwohnerschaft werden dazu aufgefordert, sich im Rahmen des dreiteiligen Werkstattverfahrens einzubringen und Anliegen zu platzieren. Während des Werkstattverfahrens werden drei Werkstätten und Informationsanlässe mit der Bevölkerung organisiert. Dabei haben die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, Fragen zu stellen und den Fortschritt des Projekts einzusehen. Zudem hat die Bevölkerung die Möglichkeit, auf der Plattform www.moosbuehl-wohnen.ch Inputs zu platzieren. Die Projektverantwortlichen wünschen sich einen Dialog; sie nehmen Anregungen und Bedürfnisse auf und prüfen sie ihm Rahmen des Studienauftrags.
Grundsätzlich wird die ZPP 6 dicht bebaut; innerhalb der Siedlung werden durch die vorgegebene Mehrstöckigkeit gewisse Schattenplätze entstehen. Die ZPP 6 erlaubt ausschliesslich Flachdächer. Die Anwohnerschaft wird im Rahmen des gesetzlich erlaubten Bereichs tangiert und nicht darüber hinaus.
Mit dem Rentierpark entsteht ein Naherholungsgebiet, das wie die Überbauung zu einem Begegnungsort werden soll. Im ZPP-Gebiet ist ein Wohnanteil von mindestens 80 Prozent vorgeschrieben. Es sind zudem wohnergänzende Nutzungen wie Kindertagesstätten und Spielgruppen, Quartiertreff und Gemeinschaftsräumen, Gewerbeflächen oder Bistro denkbar. Was umgesetzt wird, soll auch dem Bedürfnis der Bevölkerung entsprechen. Entsprechende Inputs lassen sich bei den Projektverantwortlichen an den öffentlichen Anlässen oder via www.moosbuehl-wohnen.ch platzieren. So sind allgemein eine fortschrittliche Siedlungsentwicklung, mehr Wertschöpfung für das regionale Gewerbe und eine höhere Steuerkraft zu erwarten.
Unter der Annahme von 300 neuen Wohnungen ist mit mindestens 500 bis 600 Bewohnenden zu rechnen. Erfahrungsgemäss sind rund 10 Prozent der Bevölkerung Schülerinnen und Schüler, weshalb mit mindestens 50 bis 60 schulpflichtigen Kindern zu rechnen ist.
Der Bildungsbereich ist einem starken Wandel unterworfen, der ohnehin mehr Schulraum erfordert (Gruppen- und Spezialräume, Selbststudium statt Frontalunterricht, Tagesschuleinrichtungen). Der Gemeinderat will vorausschauend genügend Schulraum schaffen und hat eine entsprechende Planung angestossen. Damit soll auch verhindert werden, dass wegen der Arealentwicklung im Moosbühl unter Zeitdruck teure Übergangslösungen geschaffen werden müssen. Der Gemeinderat plant die Aufstockung von zwei auf drei Schulzyklen (Zyklus 1: Kindergarten bis 2. Klasse; Zyklus 2: 3. bis 6. Klasse; Zyklus 3: 7. bis 9. Klasse). Dieses Vorhaben bedingt für die Oberstufe einen Neubau. Dieser Neubau wird wie die bestehenden Bauten zwei Geschosse umfassen. Alle Bauten sind so konzipiert, dass sie sich später bei Bedarf auf drei Geschosse ausbauen lassen.
Mit 1.38 Einheiten zählt der Steuerfuss von Moosseedorf zu den tiefsten Anlagen in der Region Bern. Die Gemeinde weist aber ein strukturelles Defizit aus. Mit der Verdichtung des Siedlungsgebiets erhofft sich der Gemeinderat eine höhere Steuerkraft. Eine Steuererhöhung steht derzeit nicht zur Diskussion. Die Investitionen in die Infrastruktur werden aber zu einer höheren Verschuldung führen. Ein Teil der Investition wird über die bereits mit der Ortsplanungsrevision abgegoltene Mehrwertabschöpfung finanziert. Was betreffend Wohnüberbauung Moosbühl infrastrukturell notwendig ist (Wegverbindungen, Trottoirs, Eingriffe an Gemeindestrassen), regelt die Überbauungsordnung. Entsprechende Kostenschätzungen sind im Finanzplan der Gemeinde eingerechnet.
Die Gemeinde verfügt bereits über ein mit anderen Gemeinden vergleichbar gutes familienergänzendes Angebot. Heute existieren 24 Kindertagesstätten-Plätze; wie viele inskünftig notwendig sind, ist offen. In der Überbauung Moosbühl werden unter Umständen ein Kindergarten, eine Kindertagesstätte und ein Spielgruppen-Angebot gewünscht. Entsprechende Anliegen der Bevölkerung lassen sich im Werkstattverfahren deponieren, damit sie im Rahmen des Studienauftrags geprüft werden.
Die Infrastruktur ist auf 5000 Einwohnerinnen und Einwohner ausgerichtet. Diese Zahl dürfte maximal realistisch und aufzufangen sein.
Die Parteien pflegen einen regen Austausch und eine gute Koordination. Damit ist auch ein regelmässiger gegenseitiger Wissensaustausch gewährleistet. Die Gemeinde plant und realisiert den Park, HRS ist über den Planungsstand informiert. Im Rahmen des Studienauftrages wird der Übergang zwischen Rentierpark und ZPP 6 genauer angeschaut und durch die Teams bearbeitet.
Ziel ist, dass der Park spätesten mit der zweiten Bauetappe der ZPP 6 fertig wird. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es aber noch viele Unbekannte, das Auflegen eines Gesamtterminprogramms wäre unseriös.
Michael Breitenmoser
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